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Beitrag von Shukri Jarmoukli

Die Kraft der Kälte wurde schon vor tausenden Jahren entdeckt. Die ersten Behauptungen
über den gesundheitlichen Nutzen des Kaltwasserschwimmens gehen auf das Jahr 400 v. Chr. zurück.
Hippokrates zufolge half die Wassertherapie gegen Müdigkeit, und später soll Thomas Jefferson
sechs Jahrzehnte lang jeden Morgen ein kaltes Fußbad genommen haben, um gesund zu bleiben.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28833689/


Die meisten Organismen der Welt leben unter rauen Umweltbedingungen, die oft durch leicht
frostiges Wetter gekennzeichnet sind. Alle Lebensorganismen müssten sich an die Kälte gewöhnen
und haben sich entwickelt, um sich an die Kälte zu adaptieren. Von Bakterien bis Tiere und
Menschen. Nur der Mensch der Neuzeit macht es sich heutzutage warm und bequem. Er sieht die
Kälte nur als Feind und versucht sich davor zu schützen. Der Luxus heutzutage, führte dazu, dass uns
die thermische Übung fehlt, während unser Vorfahren extremere Temperaturen als wir ausgesetzt
waren. Die fehlende Thermische Übung steht als Verdacht bei der Entstehung vieler Krankheiten, vor
allem die psychischen Krankheiten. Es wird in der Forschung die Hypothese gestellt, dass ein
Lebensstil, bei dem bestimmte körperliche Stressfaktoren fehlen, die Primaten im Laufe der
Jahrmillionen der Evolution erfahren haben, wie kurzzeitige Änderungen der Körpertemperatur (z. B.
kaltes Schwimmen) zu einer unzureichenden Funktion des Gehirns führen könnte.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17993252/


Neulich wird jedoch die heilende Kraft der Kälte wiederentdeckt. Einerseits wird die Kältetherapie
durch Vorbilder wie Wim-Hof oder The ICE-Man populär gemacht, der durch seine Geschichte, die
ganze Welt zeigen wollte, wie die Kälte befreiend und Antidepressiv sein kann. Er hat es nämlich
geschafft, nach dem tragischen Tod seiner Frau, als erziehender Vater für 4 Kinder, 26 Weltrekorde
zu stellen. Anderseits wurde in den letzten Jahren zahlrieche Studien geführt, die auf die heilenden
Potenziale der Kältetherapie hinweisen und viele Ihrer positiven Auswirkungen bewiesen haben.
Heutzutage gibt es in vielen Praxen und Kliniken eine Kältekammer, in der Menschen bei ca. -110
Grad kalte Luft für eine kurze Zeit stehen, um die heilende Kraft der Kälte zu erfahren.

 

Was ist die Kältetherapie?


Die Kältetherapie ist die Anwendung von Wasser oder Luft als Transportmedium des Kältereizes zur
Therapie, Prophylaxe und Rehabilitation.
Die Kältetherapie kann vereinfacht als das Führen von Kältereiz in einer oder mehrere Körperregion
gesehen werden, wobei der Kältereiz nach Individuen und Bedingungen so angepasst ist, dass er den
Körper mehr Nutzen als Schaden dient.
Aus der Definition lässt erkennen, dass die Kältetherapie über Wasser oder Luft in den Körper
transportiert werden kann. Die Kältekammer stellt ein Beispiel für die Kältetherapie mit Luft, die
relativ neu durch die fortgeschrittene Technik ihr Einsatz in den heutigen Praxen und Kliniken findet.
Die Kältetherapie mit Wasser als Transportmedium wurde hingegen vielmehr in der Geschichte und
in Studien untersucht. Die Anwendung von Wasser als Transportmedium für Kälte und Hitze nennt
man Hydrotherapie. Durch die Untersuchungen geht hervor, dass die Hydrotherapie weithin zur
Verbesserung der Immunität und zur Behandlung von Schmerzen, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt,
chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen, Asthma, Parkinson, Ankylosierende Spondylitis,
rheumatische Arthritis, Osteoarthritis, Fibromyalgie Syndrome, anorektalen Störungen, Müdigkeit,
Angst, Fettleibigkeit, Hypercholesterinämie, Hyperthermie, Wehen usw. eingesetzt wurde

 

Was bringt Kältetherapie?


Die meisten Menschen verbinden die Kältetherapie mit einem starken Immunsystem. Doch die
Auswirkungen der Kälte betreffen fast alle Körpersysteme. Es sind zahlreiche Studien über die Kälte
durchgeführt worden, die ihre Auswirkungen auf dem Körper und die Psyche studierten.
Mindestens sind folgende Körpersysteme und Themen studiert worden:
Kälte und das Immunsystem: Die Kältetherapie könnte dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken.
Ein täglicher kurzer Kältestress könnte sowohl die Anzahl als auch die Aktivität der Zytotoxischen T-
Lymphozyten und Natürliche-Killerzellen (NK-Zellen), die wichtigsten Effektoren des angeborenen
Immunsystems, erhöhen. Zudem führten die längerfristigen Auswirkungen von täglich wiederholtem
Kältestress über einen Zeitraum von 5 Tagen bis 6 Wochen zur erhöhten Plasmaspiegel von
Tumornekrosefaktor-α, IL-2 und IL-6. Außerdem kann die Kälte ähnlich wie Sport die Bildung von
Antioxidation erhöhen. Das sind alle Hinweise darauf, dass die Kälte zu einer Stärkung des
Immunsystems beitragen könnte. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17999770/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/8925815/

Kälte und Atmung

In einer Studie mit 20 Teilnehmern könnte die Kälte dazu beitragen, die
Atmung bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung COPD zu verbessern. In der
Studie verringerten die wiederholte Hydrotherapie durch kalten Aufgüssen und Waschungen nach
Kneipp die Häufigkeit von Infektionen, erhöhten den exspiratorischen Spitzenfluss, die
Lymphozytenzahl und die Expression von Gamma-Interferon, modulierten die Interleukin-Expression
und verbesserten die Lebensqualität bei Patienten mit COPD.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17596696/

Kälte und Weichteiltrauma

In mehrere Studien hat das Auftragen von Kälte auf Weichteilverletzung
dazu geführt, die Schwellung und Entzündung zu verringern. Außer die Verringerung der Schwellung
gibt es auch andere Gründe, um die Gewebe bei einer Weichteilverletzung zu kühlen. Kälte kann
möglicherweise zu einer Verringerung der lokalen Stoffwechselfunktion, Nervenleitfähigkeit,
Muskelkrämpfe und eine Verstärkung der lokalanästhetischen, also betäubenden Wirkung führen.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4049052/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/8173566/


Kälte und Muskelkater

In einer Studie senkte das Kaltwasserbaden bei Temperatur unter 15 °C die
Ermüdung und des Muskelkaters. Der Muskelkater war bei den Nachuntersuchungen 1, 2, 3 und 4
Tage nach dem Training verringert im Vergleich zu passiven Interventionen mit Ruhe oder ohne
Intervention. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22336838/
Kälte und Herz: Das Kaltwasserbaden könnte in mehrere Studien dazu beitragen, die Erholung des
Herzen nach dem Sport zu verbessern. Das Kaltwasserbaden senkte die Blutkonzentration von Laktat
und erhöhte die Herzfrequenzvariabilität (HRV) nach einer hochintensiven sportlichen Betätigung.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22722961/


Zusätlzich wurde in andere Studien beobachtet, dass sich bestimmte Parameter im Blut, die mit einer
Herzkreislaufserkrannkung korrelieren, durhc das Kaltwasserschwimmen und Kaltwasserbaden
besserten. Folgende Parameter sind im Blut gesunken: (Homocystein, Triglyceriden,
Gesamtcholesterinspiegels, Low-Density-Lipoprotein LDL und LDL/HDL-Verhältnisse)
https://www.jpp.krakow.pl/journal/archive/12_17/pdf/887_12_17_article.pdf

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24998353/


Kälte und Schmerzen


Obwohl die Badekuren zur Schmerzlinderung bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts sehr beliebt
waren, gingen sie mit der Entwicklung wirksamer Schmerzmittel in der Welt der Schmerzbehandlung
zurück. Neulich wurde die Schmerzlindernde Wirkung der Kälte wieder entdeckt. Das liegt daran,
dass kein Schmerzmittel, unabhängig von seiner Wirksamkeit, in der Lage ist, Schmerzen zu
beseitigen. Außerdem führten Berichte über lebensbedrohliche Nebenwirkungen bei der
Verwendung dieser Medikamente zu einem erneuten Interesse an Nebenwirkungsarme
Kurbehandlung. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15257412/
Eine Studie hat gezeigt, dass die kalte Hydrotherapie eine signifikante schmerzlindernde Wirkung
haben kann und offenbar keine nennenswerten Nebenwirkungen hat oder zu Abhängigkeit führt.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17993252/

Kälte und Angst

In einer randomisiert kontrollierten Studie mit 3000 Teilnehmern wurde die Angst
als Gegenstand von Lebensqualität nach dem Kaltduschen bewertet. Sie kam sie zu dem Schluss, dass
die tägliche Kalte Dusche zu einer Verringerung der wahrgenommen Angst bei einem Anteil der
Klatscher geführt hat. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5025014/

Kälte und Psychose


Eine Studie, die eine Antipsychotische Wirkung der Kälte beobachtet hat, hat die Hypothese
aufgestellt, dass eine angepasste kalte Dusche, wie ein leichter Elektroschock wirken könnte, der auf
den sensorischen Anteil der Großhirnrinde einwirkt, und somit eine ähnliche antipsychotische
Wirkung haben kann wie die Elektrokrampftherapie. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17640827/


Kälte und Depression


Glücklicherweise ist die Linderung der Symptome von Depression einer der meist berichteten
Vorteile des kalten Duschens, daher wurde der Zusammenhang zwischen die Kälte und Depression in
Studien weit untersucht. Es wurden nämlich bei einer Durchsuchung der Datenbank von PUBMED
und SCOPUS nach Veröffentlichungen durch eine wissenschaftliche Übersichtarbeit, unter dem
Begriff „cold water swim“ 822, unter „Winter swim“ 340 und unter „Eiswater swim“ 144
Veröffentlichungen gefunden. In diese wissenschaftliche Arbeit, auf English Review genannt, wurden
Fallberichte und Feldstudien auf ihre klinische und praktische Relevanz hin untersucht. Es wurden
von der ganzen Veröffentlichung nur Studien mit praktischer und klinischer Relevanz berücksichtigt.
Bezogen auf die psychischen Ebene kam die Review zu dem Schluss, dass Schwimmen in eiskaltem
Wasser sich nachweislich positiv auf die Psyche des Menschen auswirkt und antidepressiv wirken
kann. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7730683/
Es ist nämlich bekannt, dass Kälteeinwirkung das sympathische Nervensystem aktiviert und den
Blutspiegel von Beta-Endorphin und Noradrenalin erhöht und dazu die Freisetzung von Noradrenalin
im Gehirn steigert, was bei der Linderung von Depressionen eine Rolle spielt. Noradrenalin
verursacht eine Verengung der Blutgefäße und ist daher nützlich, um den Blutdruck
aufrechtzuerhalten und in Zeiten akuten Stresses zu erhöhen.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17993252/

Kälte und Abnehmen


Übergewicht hat in den letzten 50 Jahren weltweit zugenommen und ein pandemisches Ausmaß
erreicht. Als Folge von Übergewicht ist das Risiko für Krankheiten wie Diabetes mellitus Typ 2,
Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Fettlebererkrankungen, Demenz, Arthrose, obstruktive
Schlafapnoe und verschiedene Krebsarten erheblich erhöht.
Die Kältetherapie kann die Stoffwechselrate erhöhen: So verdoppelt sich beispielsweise die
Stoffwechselrate beim Tauchen in 20 °C kaltes Wasser fast, während sie sich bei 14 °C mehr als
vervierfacht. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10751106/
Kälteexposition ist einer der ältesten und am besten untersuchten physiologischen Reize, die zur
Bräunung des Weißen Fetts führt. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6513802/
Dieses Fett ist im Gegensatz zu weißem Fett in der Lage, Fettsäure zur Wärmeerzeugung zu
verbrennen. Somit kann es bei der Aufrechterhaltung der Körperkerntemperatur helfen.
Die Erhöhung der Stoffwechselraten und die Bräunung des Fettgewebes könnten dabei helfen, an
Gewicht zu verlieren. Das Abnehmen ist jedoch ein komplexes Thema, das nicht nur durch die
Hoffnung an die Kältetherapie erfolgen kann, auch wenn die Kälte hier eine große Hilfe anbieten
könnte. Das Abnehmen ist ein Prozess, das die Führung ein gesundes Lebensstil mit angepassten
Ernährung, reduziertem Stresslevel, besseren Schlaf und angepasste körperliche Betätigung verlangt.
Finger weg von Crash-Diäten, Friss die Hälfte Regel und andere verrückte Behauptungen!

 

Macht Kälteexposition krank?


Diese Frage kann man nicht einfach mit Ja oder nein antworten. Wie wir eben gelesen haben, kann
die Kälte bei vielen Krankheiten und Problemen hilfreich sein. Die Kälte kann dann krank machen,
wenn sie in einer Art praktiziert wird, dass sie den Körper total überfördert. Sollte die Kälteexposition
im Rahmen einer Kältetherapie erfolgen, also in einer richtigen Dosis und angepasste Bedingungen,
dann führt sie zum Gegenteil. Nämlich könnte dann das Kältetraining vor einer Erkältung vorbeugen.
In einer randomisiert kontrollierte Studie in der Niederlande führte das tägliche Beenden der warme
Dusche mit einer Kaltwasserexposition zu einer 29% erniedrigten Ausfall auf der Arbeit, im Vergleich
zu anderen Mitarbeiter, die ausschließlich warm duschten. Diese Verringerung der Ausfall auf der
Arbeit, bezog sich auf alle Gründe, weswegen die Mitarbeiter sich krank melden, und nicht nur,
wegen einer Grippe oder Erkältung. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5025014/
Der Kältereiz bestimmt, welche Wirkung die Kälte entfaltet. Der Kältereiz darf den Körper nicht so
überfördern, dass er ihn aus dem Gleichgewicht bringt, wodurch es zu Schaden kommen kann, wie
eine Unterkühlung. Der Kältereiz muss den Körper jedoch wenig überfördern, dass er dadurch einen
Schub zur Heilung erfährt, ohne Risiken, wie eine Unterkühlung oder Erkältung zu erleiden. Die Kälte
stellt ein Stress für den Körper dar. Dieser Stress kann in der richtigen Dosis den Körper stärken.
Dieser Art von Stress nennt man hermetischer Stress. Hermetischer Stress, ist eine kleine Dosis an
Oxidativen Stress, der uns nicht zu viel überfördert, dass wir uns dadurch abhärten. Wir können das
besser nachvollziehen, wenn wir die Kälte mit Sport vergleichen. Sportliche Betätigung ist auch ein
Stress für den Körper. Durch diesen Stress werden Muskeln gebaut, die unsere körperliche Bewegung
an dem Sport adaptieren. Die Wiederholte Betätigung von Sport über Monate und Jahre führt zu
einer Abhärtung. Sollte man jedoch beim Sport übertreiben, dann könnte man sich verletzten, krank
machen, oder zumindest einen starken Muskelkater erleiden. So ähnlich ist es mit der Kälte auch.
Über die wiederholte Kälteexposition in der richtigen Dosis und Ausführung kann man sich abhärten,
ohne dabei Verletzungen durch Übertreiben zu erleiden. Daher ist die Bestimmung der Dosis an

Kältereiz das wichtigste, worauf man bei der Planung der Kältetherapie achten muss. Die Dosis kann
ein Medikament anstelle von hilfreich zu schädlich machen. Genauso ist die Dosis an Kältereiz auch
entscheidend.

 

Welche Faktoren bestimmen den Kältereiz?


Der Kältereiz wird durch die Temperatur des Wassers, die Dauer der Kälteexposition, die Art der
Kälteauftragung bestimmt. Je kälter das Wasser ist, desto kürzer wird maximale mögliche Dauer der
Kälteexposition. Ob die Kälte durch Waschungen, Wickel, Teilbäder, Ganzkörperguss, Tauchen oder
weitere Maßnahme in den Körper transportiert wird, könnt die Stärke des Kältereizes enorm
abweichen. Der Kältereiz durch Duschen ist kleiner als durch Tauchen in Wasser von gleichen
Temperaturen bei gleichen Dauer.
Um den Kältereiz an jedem Individuum anzupassen, muss man dazu alle individuellen Faktoren wie
körperliche, mentale und Emotionale Unterschiede in Betracht ziehen. Zum Beispiel können
Fettleibige Menschen einen stärkeren Kältereiz vertragen, als schlankere. Das liegt daran, dass Fett
wie eine Kälte-isolierschicht dient.

 

Welche Varianten der Kälteexposition gibt es?


Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um die Kälte über Wasser in den Körper zu transportieren. Milde
Hydrotherapie erfolgt durch Waschungen, Abreibungen, Trockenbürstungen, Wickel und Teilbäder
(Fußbad und Armbad). Mittelstarke Hydrotherapie erfolgt durch Schöpfbäder, Sitz- und Halbbäder
und kaltes Reibesitzbad. Stärkere Reize erfolgen durch Ganzkörperguss, Kaltduschen,
Kaltwasserschwimmen, Dippen und Tauchen im kalten Wasser. Mit dem Dippen meine ich das
Tauchen des ganzen Körpers im Wasser, ausgenommen des Kopfes.Für Therapeutische Zwecke muss
man meistens sehr vorsichtig sein und einen schwachen Kältereiz einsetzen. Dafür dienen die
Methoden der milde und Mittelstarker Hydrptherapie.
Jedoch zur Prophylaxe und Abhärtung von gesunden Erwachsene im Alter von 18 bis 65 Jahre, also
nicht therapeutisch, empfehle ich eine tägliche Übung der Methoden des stärkeren Reizes.
Praktischerweise empfehle ich also den Ganzkörperguss, das Kaltduschen, das Dippen und das
Schwimmen. Vergissen Sie jedoch nicht, dass eine langsame Adaption an die Kälte nötig ist. Gleich
gebe ich Tipps, wie man mit der Kältetherapie anfangen kann.

Wie kann ich die Kälte als Prophylaxe und zur Abhärtung täglich praktizieren?
Das Beenden der Morgensdusche mit Kaltwasserexposition ist die optimale Einstiegmethode für
gesunde Erwachsenen, die die Vorteile der Kälte genießen möchten. Obwohl der Kältereiz an jeden
individuell angepasst werden sollte, habe ich eine Dauer für alle Anfänger entwickelt, die relativ klein
ist und nach einer warmen Dusche als kleinen Kältereiz betrachtet werden kann, der von allen
Menschen zu vertragen soll. Am Ende der Dusche soll den kalte Wasserhahn auf die kälteste Stufe
aufgedreht werden und für 30-90 Sekunden lang geduscht werden. Dieser Kältereiz ist unabhängig
von Wassertemperatur relativ klein, daher möglichst risikoarm. Gleichzeitig führt er zu positiven
Effekte der Kälteexposition. Auch, wenn Sie denken, dass sie mehr vertragen, sollten sie sich an diese
Zeiten halten, weil man sich langsam an die Kälte adaptieren sollte. Die Adaption erfolgt in der Regel
binnen 2 Wochen. Daher empfehle ich erstmals 1 Monat lang nicht über 90 Sekunden kalt zu

duschen. Ab nach einem Monat kann die Dosis an Kältereiz langsam gesteigert werden. Die Adaption
an der Kälte kann leider dazu führen, dass nach einiger Wochen einen größeren Kältereiz nötig wird,
damit die gleiche Auswirkungen der Kälte zu spüren sind. Daher ist es eine gute Idee, die Kältedosis
ab nach einem Monat zu steigern. Die Dosis kann so gesteigert werden, bis man irgendwann das Ziel
erreicht, die ganze Dusche kalt auszuführen. Ab da könnte man sich darauf einlassen, in der Natur zu
dippen oder zu schwimmen.
Für größere Kälteexposition wie eine lange kalte Dusche, Dippen oder schwimmen in der Natur,
sollte eine körperliche, mentale und emotionale Vorbereitung geführt werden, um den Körper keine
plötzlichen großen Schock zu verursachen. Eine körperliche Vorbereitung wäre durch das Ausführen
von Aufwärmungen und Atemübungen realisierbar. Zusätzlich zu der Vorbereitung, muss man in der
Lage sein, sich nach der Kälteexposition wiederaufzuwärmen. Dafür sollten die Methoden zur
Wiederaufwärmung bekannt sein und praktiziert werden. Wer ohne Vorbereitung und Wissen über
die Möglichkeiten der Wiederaufwärmung in das kalte Wasser in der Natur geht, stellst sich unter ein
großes Risiko, eine Unterkühlung zu erleiden. Das sehe ich als ein respektloser Umgang mit dem
Körper, der durch eine Unterkühlung mit dem Tod enden könnte. An der Stelle möchte ich darauf
hinweisen, dass das Springen ins kalte Wasser auch vermieden werden sollte. Eine gleichzeitige
Kälteexposition des Kopfs und der Haut der restlichen Köper führt dazu, dass gleichzeitig die zweie
entgegengesetzte Nervensysteme, der Sympathikus und Parasympathikus, aktiviert werden. Diese
gleichzeitige Aktivierung kann das Herz überlasten und zu einer Herzrhythmusstörung führen.

Eine Warnung vor Hypothermie?

-Optimal wäre eine vorbereitung, richtige Ausführung und Nachsorge.
-die Vorbereitung auf der Dusche kann auf köperliche, mentale und emotionalen Ebene erfolgen.
-Körperlich: Da die Kälte ein Stress für den Körper darstellt, kann man sich durch Atemübungen und
Aufwärmübungen auf die Kälte vorbereiten.
-mental: indem man die KÖlte nicht mehr als Feind sieht, sondern als helfender Freund. Lieber hier
schreiben, indem man sich motivierende Sätze schreiben, die einem helfen, die mentale Kraft zu
besitzen, die Kälte zu begegnen.
-emotional: Die Konfrontation der Kälte kann zu Angst und zweifel führen, die so stark werden
könnten, dass sie einem hindern in die kälte zu geheb. Diese Angst lässt sich überwinden, indem man
sich in einer positive Emotionenlage versetzt. Das klappt gut anhand von Musik hören, Singen und
Dankbarkeitarbeit. Viele Menschen machen laute pushende Musik an und gehen dann unter der
Dusche.
-Falls nach der Dusche ein anhaltendes Kältegefühl im körper zu spüren ist, dann kann man sich
durch leichte Übungen aufwärmen. Das nenne ich als aktive Wiederaufwärmung. Eine passive
Wiederaufwärmung kann
Auf mein Buch hinweisen!